Besprechung zur neuen CD „internal Images“ in der Schweizer Illustrierten, 10. Januar 2011
„Er erfindet musikalische Stimmungen und Themen und entwickelt sie spontan weiter. Christoph Braun kennt die fast vergessene Kunst des Improvisierens und überrascht dabei uns und sich selbst: mal verträumt oder kraftvoll, mal bildhaft romantisch oder abstrakt. Faszinierend!“
Besprechung zur neuen CD „Internal Images“ im Musik & Theater, Oktober 2010:
„Seit Kindesbeinen spielt er Klavier. Irgendwann hat Christoph Braun herausgefunden, dass das Improvisieren seiner eigenen Begabung am trefflichsten entspricht. Seither sind seine öffentlichen Auftritte quasi aus dem Stegreif entwickelt – hier zu erleben in einem Mitschnitt von einem Zürcher Klavierabend vom Februar 2010. Es ist bereits Brauns dritte CD-Veröffentlichung mit Improvisationen, und auch hier nimmt er die Zuhörerschaft auf eine spannende Reise sozusagen durch seine eigene innere Vorstellungskraft mit. Was hier pianistisch aus dem Moment entsteht und in steter Weiterentwicklung begriffen ist, in Klängen und Harmonien der spätromantischen resp. frühmodernen Tonalität, beeindruckt nicht nur durch seinen klanglichen Gestus, sondern ebenso sehr durch eine formale Konzeption, die durchaus Weitblick verrät. Mit anderen Worten: Wenn Christoph Braun improvisiert, kommt die Musik nie in Verlegenheit oder gar zu einem Stillstand. Alles scheint auf natürliche Weise im Fluss zu sein, selbst die Pausen, die Stille zwischen den Klängen. Das harmonische Spektrum hat seinen eigenen Reiz, die stilistische Vielfalt tut ihr Übriges hinzu. Zudem verfügt Christoph Braun über eine solide Pianistik, die ihm jederzeit das auszudrücken ermöglicht, was sich ihm im Moment als inneres Bild, als subjektive Aussage, quasi in die Finger und von dort in Klänge drängt.“
Besprechung zur neuen CD „Internal Images“ in der Berner Zeitung, 09.09.2010
„Ich bin ein unverbesserlicher Romantiker“, sagt der Zürcher Pianist Christoph Braun – und ein begnadeter Improvisator, darf man anfügen. Wie es klingt, wenn beides zusammentrifft, zeigt sein drittes Album, eine Liveaufnahme vom Februar dieses Jahres. Brauns Stegreif-Kompositionen mit Titeln wie „Ballade“, „Wunschtraum“ oder „Wohlan!“ sind von erstaunlicher Geschlossenheit, dabei spürbar genährt von seiner Beschäftigung mit (spät-)romantischen Werken. Zwar wirken manche seiner „Internal Images“ etwas süsslich, den Hut ziehen darf man aber allemal.
Weitere Presse-Artikel
„…Wer sich mit Skepsis gegenüber dem äusserst dehnbaren Begriff und Projekt des ‚Improvisierens‘ in die Ränge setzte, wurde von einer facettenreichen Kunst aufs Erfreulichste überrascht. Brauns erstaunlich konsequent durchgestaltete Stegreif-Kompositionen sind hörbar aus der Beschäftigung mit romantischen und klassisch-modernen Werken hervorgegangen, spielen frei mit deren Wirkungen, tasten deren Idiomatik nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten ab. Er sei ein ‚unverbesserlicher Romantiker‘, schreibt Braun entschuldigend auf den Programmzettel. Das ist schon viel, und warum denn nicht?“
NZZ
„…Das sichere Gefühl, die durchstudierte Formgebung, die ausgeformte Pianistik – das alles fehlt keineswegs, wenn Christoph Braun am Flügel improvisiert. Aber es kommt noch Wesentliches hinzu: die Unbescholtenheit einer momentanen Stimmung, das Spiel mit Wirkungen und das Spiel mit Zitaten, das verspielte Vortasten ins Ungewisse sowie die Gewissheit, dass der einmal – und frei aus dem Moment – gewählte Weg auch begehbar ist.“
Zürichsee-Zeitung
„…Braun lässt sich bei seinen Auftritten stark von seinen Gefühlen leiten. Sein ‚Seelenstriptease‘ spricht an: Nach dem Konzert berichten ihm öfters Leute aus dem Publikum, welche Bilder er mit seinen Klangspielen hervorgerufen hat. Und nicht selten blinzelt ihm ein verweintes Auge entgegen.“
Tagblatt der Stadt Zürich
„Die Entdeckung: Obwohl auf tradierter Grammatik beruhend, hat diese Musik ihr eigenes Gesicht, ihre eigenständige Rhetorik, packt den Zuhörer und entführt ihn auf eine Zeitreise, wo sich unmittelbare Gegenwart und althergebrachtes Form- und Ausdrucksvermögen in immer neuen Brechungen begegnen.“
Musik&Theater
„Ohrsturm – Flinker Romantiker. Vom Zürcher Pianisten Christoph Braun ist die zweite CD erschienen. Wieder hat er improvisiert – oder besser gesagt: aus dem Stegreif komponiert. Es zeigt sich, dass das Konzept nicht nur live gespielt aufgeht: auch eingefrorene Momentaufnahmen können das Herz erwärmen. Bewegende und bewegte Landschaften offenbaren sich im Spiel von Christoph Braun, der sich als ‚unverbesserlichen Romantiker‘ bezeichnet.“
Tagblatt der Stadt Zürich